Bei dem Verein für Leibesübungen Gummersbach von 1861 e.V., wie der VfL Gummersbach mit vollständigem Namen heißt, handelt es sich um einen Sportverein aus Gummersbach, der in erster Linie durch seine Handball-Mannschaft an Bekanntheit in Deutschland gewonnen hat. Neben dem Handballsport werden beim VfL zudem die Sportarten Leichtathletik, Tennis Radfahren, Karate, Tischtennis und Turnen angeboten.
Die Gründung
Der Verein wurde einst im Jahre 1861, damals noch unter dem Namen Gummersbacher Turnverein, gegründet und zunächst existierte ausschließlich eine Turnabteilung. Mit der Förderung der Jugend wurde etwa um das Jahr 1884 herum begonnen. Und im Jahre 1906 durften erstmals auch Frauen an den Vereinsaktivitäten teilnehmen. Zu seinem heutigen Namen kam der Verein dann im Jahre 1937 in Folge einer Fusion mit anderen örtlichen Vereinen, zu denen unter anderem der SSV Gummersbach gehörte.
Die Handball-Abteilung des Vereins wurde dagegen bereits im Jahre 1923 ins Leben gerufen, zu einer Zeit, als in Deutschland noch überwiegend Feldhandball gespielt wurde. Und wenngleich dies auch noch einige Jahre so bleiben sollte, konzentrierte man sich beim VfL Gummersbach bereits früh auf den Hallenhandball.
Der Aufstieg und die Höhepunkte
Bereits 1966 konnte der VfL seine erste Deutsche Meisterschaft in der Halle feiern und sich somit unter anderem auch für die erste Saison der neu gegründeten Bundesliga qualifizieren.
In der folgenden Saison gewann der VfL Gummersbach dann sogar den Europapokal der Landesmeister, dem Vorgänger der Champions League. Überdies gewann der VfL erneut die Deutsche Meisterschaft.
War der VfL bereits in den 60er Jahren mit drei Deutschen Meisterschaften und einem Europapokal sehr erfolgreich, steigerte sich die Leistungen der Mannschaft des VfL Gummersbach in den 70er Jahren erneut. Womit diese Epoche zur bislang erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte wurde.
Im Verlauf der 70er Jahre gewann das Team aus Gummersbach unter anderem national viermal die Deutsche Meisterschaft und zweimal den DHB Pokal. International konnte der VfL während dieser Zeit zudem drei Erfolge im Europapokal der Landesmeister sowie zwei Siege im Europapokal der Pokalsieger verbuchen. Obendrein eine Vereinseuropameisterschaft, die der VfL im Jahre 1979 gewonnen hat. Mit dieser Ansammlung an nationalen und internationalen Trophäen war der VfL einer der erfolgreichsten Handballvereine weltweit und einer der dominierenden Vereine in der Deutschen Handball Bundesliga.
Die schwachen Jahre des VfL
Etwas weniger erfolgreich wurden nach diesen Glanzleistungen der Gummersbacher dann die 80er Jahre, in denen der VfL dennoch vier weitere Meisterschaften und drei DHB-Pokalsiege verzeichnen konnte. International trat die Mannschaft des VfL weit weniger dominant in Erscheinung als zuvor in den 70er Jahren. Wenngleich auch in dieser Zeit je ein Erfolg im Europapokal der Pokalsieger, dem Europapokal der Landesmeister sowie bei der Vereinseuropameisterschaft zu Buche steht.
In den 90er Jahren begann dann der schleichende Abstieg der einstigen Handballmacht und so folgte in diesem Jahrzehnt nur eine einzige Meisterschaft, welche der VfL Gummersbach 1991 gewinnen konnte.
Es droht sogar 1996 aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten das Ende des VfL. Dies konnte erstmal abgewendet werden, es war jedoch in den folgenden Jahren noch öfter notwendig.
Von den Erfolgen aus früheren Zeiten musste sich der VfL verabschieden und so blieb auch die Deutsche Meisterschaft von 1991 die bislang Letzte und mittlerweile wurde der VfL vom THW Kiel als Deutscher Handball Rekordmeister abgelöst.
Die bislang letzten Titel fügten die Gummersbacher ihrem Briefkopf zwischen 2009 und 2011 hinzu, als zuerst der EHF-Pokal und in der Folge zweimal hintereinander der Europapokal der Pokalsieger nach Gummersbach wanderte.